Abofallen und Kündigungsfristen bei Partnerbörsen

Im Kontext Partnerbörsen hört man immer wieder böse Vorwürfe in Richtung Abofallen und Abzocke. Dieses Thema wollen wir an dieser Stelle einmal ganz nüchtern aufgreifen und es eingehend beleuchten: Es gibt einige wenige Plattformen, die komplett kostenlos sind. Da kann es selbstverständlich niemals versteckte Kosten und böse Überraschungen in dieser Hinsicht geben. So weit, so klar.

Dann gibt es Plattformen, die sich ihre Services ausschließlich über Coins wie Single.de oder Credits wie Secret bezahlen lassen. Diese Zahlungsmittel werden einmalig gekauft oder bei Gefallen immer wieder nachgekauft. Hier verlängert sich nichts, es gibt kein Abo, keine Falle. Die Preisstrukturen sind transparent und du hast eine völlige Nutzen-Kosten-Kontrolle. Dabei hast du auch die Möglichkeit, die Dienste teilweise völlig kostenlos nutzen zu können, da es bestimmte Wege gibt, ohne zu bezahlen an Credits zu kommen. Eine solche kostenlose Partnersuche findet man aber nicht allzu häufig unter den Anbietern der Kontaktbörsen.

Darüber hinaus gibt es einige, auch hier sind es wenige Partnerbörsen, deren Premiummitgliedschaften von alleine auslaufen. Wenn z.B. 3 Monate gebucht worden sind, muss für die 3 Monate bezahlt werden, danach endet die Mitgliedschaft automatisch. Hier gibt es also kein Abonnement! Jede unliebsame Überraschung ist von vornherein ausgeschlossen. Es muss nicht gekündigt und damit keine Kündigungsfristen beachtet werden. Alles easy. Dies trifft auf folgende, meist spezialisierte Plattformen zu: JOYclub, contacting.de, Jaumo, First Matchmaker, Sportdate.de und Reif-trifft-Jung.de.

Ansonsten geht eine Mitgliedschaft fast immer in ein Abo über. Und hier bewegen wir uns im großen Spektrum der bekanntesten und größten Singlebörsen wie Partnerschaftsvermittlungen und auch Casual Dating Plattformen. Das Abo ist also grundsätzlich nichts Ungewöhnliches, sondern Normalität. Alles andere die Ausnahme! Bewerten mag das jeder, wie er möchte. Jeder Nutzer winkt die AGBs ab, in denen das Abo ausdrücklich beschrieben wird. Nur lesen die wenigsten User sie jemals. Wir dagegen empfehlen immer ausdrücklich, sie genau zu lesen! Bei manchen Börsen im Casual Dating Bereich wird nämlich auch auf den Einsatz von Animateuren hingewiesen. In unseren Testberichten weisen wir allerdings immer auf Kündigungsfristen und auch z.B. auf Animateure hin. Also, wer sich weigert AGBs zu lesen: Vor einer Anmeldung wenigstens unsere Testberichte lesen! Damit seid ihr auf der sicheren Seite.

Keinerlei Verpflichtungen vs. Abomöglichkeiten

Beispiele:

Eine gängie Kündigungsfrist, die für alle Anbieter gilt, gibt es nicht, sondern fast so viele Fristen wie Plattformen. Häufig treten generelle Fristen auf, die jede Mitgliedschaft betreffen. Oft beläuft sie sich auf 14 oder 7 Tage, kann aber auch wie bei partner.de und neu.de nur 48 Stunden betragen. Komplizierter ist es dann bei den Kontaktbörsen, bei denen es für jede Mitgliedschaft mit unterschiedlicher Laufzeit auch verschiedene Fristen gibt, wie das beispielsweise bei partnersuche.de der Fall ist. Da empfehlen wir, die Fristen dick und fett im Kalender einzutragen.

Hier haben wir der besseren Übersicht halber einige wichtige Kündigungsfristen zusammengestellt, anhand derer du dir ein Bild der Unterschiede machen kannst:

Nun gibt es auch, wie man in der Tabelle sieht, lange Kündigungsfristen wie z.B. bei Parship und KissNoFrog. Bei einer 12-monatigen Mitgliedschaft beträgt die Kündigungsfrist 3 Monate, bei einer 6-monatigen Mitgliedschaft 2 Monate und bei einer 3-monatigen Mitgliedschaft immerhin noch einen Monat. Das ist überdurchschnittlich lange. Aber wer sich dort anmelden will, kann es natürlich ohne weiteres tun, muss sich nur die Fristen merken, um das Abo zu kündigen. Vergisst er es, ist er aber nicht in eine Falle getappt, sondern hat seine Frist versäumt. Sicherlich kann man bemängeln, dass noch sehr viel deutlicher auf das Abo und die damit verbundenen Kündigungsfristen hingewiesen werden müsste. Dazu gibt es sogar ein Urteil vom Landgericht Frankfurt/Oder vom September 2013, dass eine Premiummitgliedschaft widerrufen werden konnte, weil die Kundin einer Online-Partnerbörse nicht deutlich genug auf ihre Kündigungsfristen hingewiesen wurde.

Testmitgliedschaften müssen oftmals ebenfalls gekündigt werden, weshalb wir zu Vorsicht raten. Meist geht die unschuldige Schnuppermitgliedschaft plötzlich in ein 6-monatiges Abo über, ohne dass der User davon wusste, weil viele annehmen, solche Angebote würden kündigungsfrei auslaufen. Aber Fristen gibt es nicht nur im Bereich der Mitgliedschaftskündigung, sondern auch, wenn Anbieter eine sogenannte Kontaktgarantie gewähren. Diese tritt nicht automatisch in Kraft, sondern muss vor Ablauf einer festgelegten Frist angefragt werden und unterliegt zusätzlich gesonderten Bedingungen für die Inanspruchnahme.

Aber wie gesagt: In unseren Testberichten zu den einzelnen Anbietern ist die jeweilige Kündigungsfrist vermerkt. Dort ist sie schnell gefunden. In dieser Tabelle können gar nicht alle Anbieter gelistet sein, da wir ständig neue testen.